Seit 1980 unterstützt die HILFSAKTION die Arbeit der Ordensgemeinschaft der Daughters Of The Cross (F. C.), die sich in Indien der Gesundheitsfürsorge und der Ausbildung der untersten Gesellschaftsschichten widmen.
Auf der ca. 95 km östlich von Kalkutta gelegenen Insel Basanti, im Deltasystem von Ganges, Hoogly und Brahmaputra, leistete die Gemeinschaft seit 1934 zunächst elementare Aufbauhilfe, was sehr zur Entwicklung dieser Region beigetragen hat. Seit dem Bau einer Brücke 2006 und dem Bau von Straßen hat sich die Infrastruktur enorm entwickelt und die Schwestern können sich auf ihre Schule konzentrieren. 1280 Kinder werden hier unterrichtet, 65 Mädchen davon leben im Internat der Schwestern. Es sind Hindus, Muslime und Christen vor allem aus den ärmeren Bevölkerungsschichten.
Die Schwester pflegen einen liebevollen und respektvollen Umgang mit den Kindern und versuchen Werte wie Fairness, Verantwortung und Rücksichtnahme zu vermitteln.
Dank einer besonders großzügigen Einzelspende konnten wir in Basanti die Renovierung eines Teils des Schulgebäudes finanzieren. Das Dach des Gebäudes war undicht und in allen Räumen bröckelte der Putz von den Wänden. Stellenweise durfte das Gebäude wegen Verletzungsgefahr von den Kindern nicht betreten werden.
Das erste Ziel unserer Reise sollte das HILFSAKTION-Projekt in Maheshpur und Korobari in Nepal sein. Trotz gültiger Visa für Nepal und Multi-Entry-Visa für Indien hat man uns aber leider die Einreise von Indien nach Nepal auf dem Landweg verweigert. Die Grenze wurde in der Coronazeit für Ausländer geschlossen und die Regierung hat anscheinend einfach vergessen den Grenzbeamten offiziell mitzuteilen, sie wieder zu öffnen.
Das HILFSAKTION-Projekt in Basanti auf einer Insel im Gangesdelta wird seit 1934 von den Daughters of the Cross geführt und seit 1980 von der HILFSAKTION unterstützt. Bei unserem ersten Besuch 1988 war der Convent der Schwestern eines der wenigen Steinhäuser inmitten von Hütten aus Lehm und Stroh. Heute ist Basanti ein typisch indischer Ort mit vielen Menschen und quirligem Verkehr. Die rasante Entwicklung setzte ein, als 2006 eine Brücke auf die Insel gebaut wurde und Straßen angelegt wurden. Es gibt nun auch ein staatliches Krankenhaus, wodurch das Krankenhaus der Schwestern überflüssig und 2018 geschlossen wurde.
Auch staatliche Schulen sind nun in der Umgebung, aber deren Niveau ist wohl so schlecht, dass viele ihre Kinder weiterhin lieber auf der Schule der Schwestern anmelden. 1280 Kinder aus allen Religionen sind es zur Zeit, davon 65 Mädchen im Internat. Die Schwester pflegen einen liebevollen und respektvollen Umgang mit den Kindern und versuchen Werte wie Fairness, Verantwortung und Rücksichtnahme zu vermitteln. Leider konnten die Kinder nicht gut genug Englisch, um sich ernsthaft mit uns zu unterhalten. Das liegt daran, dass die Lehrer oft selbst nicht richtig Englisch können. Die Schwestern sprechen perfekt Englisch und sind gut ausgebildet.
Die Antwort auf die Frage, was sie zur Zeit am dringendsten benötigen: Die Klassen - vor allem in den unteren Schuljahren - sind viel zu voll, bis zu 90 Kinder pro Klasse. Der Andrang ist ungebrochen groß, und vor allem die Kinder aus armen Familien sollen nicht abgewiesen werden. Weitere Räume könnten im alten Lehrerwohnhaus eingerichtet werden, das aufgrund der besseren Verkehrsanbindung nicht mehr benötigt wird und verfällt. Für diesen Umbau fehlt es aber an Geld. Überhaupt verschlingt die Instandhaltung der Gebäude viel Geld und ist eine ständige Sorge der Schwestern. Die Dächer bestehen aus unbeschichteten Betondecken und sind naturgemäß undicht. In der Regenzeit stehen Eimer in allen Räumen in den oberen Stockwerken. Ein erstes Gebäude erhält gerade ein stabiles Dach, was auch dem Sonnenschutz dient.
Leider haben inzwischen auch die Daughters of the Cross in Indien Nachwuchssorgen. Damit ist dieser in Europa vorherrschende Trend auch in Indien angekommen.
Nahezu unerträglich war die Hitze - Temperaturen bis 43 °C, „gefühlt 50 °C“ laut wetteronline.de. Auch die Einheimischen leiden darunter. Laut Aussage der Schwestern wird es jedes Jahr heißer. Auch die Zyklone werden immer heftiger und das Wetter insgesamt unvorhersagbarer. All das ist wohl eine weitere Folge des Klimawandels, den wir nun leider durch unsere Flüge weiter angeheizt haben…
Es war schon eine sehr anstrengende Reise mit eigentlich zu vielen Eindrücken, aber wir haben uns wohlgefühlt. Das lag vor allem an der unglaublichen Freundlichkeit der Daughters oft he Cross. Sie betonen auch immer wieder, wie dankbar sie für die Unterstützung durch die HILFSAKTION sind. Wir können also ganz klar berichten: unser Engagement trägt hier vielfache Früchte!
Andreas Boemer und Christine Wloszkiewicz, April 2023